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Tax Compliance: Vermeidung von Steuerstrafverfahren

Um Steuerstrafverfahren in Ihrem Unternehmen von Anfang an zu vermeiden, sollten Sie ein Tax Compliance Management System (TCMS) implementieren. Dadurch treten Sie steuerrechtlichen Risiken strukturell entgegen.

Aber was ist ein Tax Compliance Management System genau? Und worauf muss bei der Einführung eines TCMS geachtet werden?

Das Wichtigste in Kürze:

 

- Tax Compliance bezeichnet die Befolgung und Umsetzung steuerrechtlicher Vorgaben

 

- Um den finanziellen und strafrechtlichen Gefahren von Verstößen gegen das Steuerrecht strukturell zu begegnen ist die Einführung eines Tax Compliance Management Systems (TCMS) erforderlich

 

- Im Rahmen des TCMS werden steuerrechtliche Risiken identifiziert und konkrete Maßnahmen und Handlungsvorgaben ausgearbeitet, die der Befolgung steuerrechtlicher Vorgaben dienen

Was ist Tax Compliance?

 

Die Tax Compliance verfolgt das Ziel, dass steuerrechtliche Vorgaben und Regelungen in einem Unternehmen befolgt und umgesetzt werden. Zu den Regelungen gehören üblicherweise die Steuergesetze, Zölle und unternehmensinterne steuerliche Regelungen. Umgesetzt werden diese Ziele durch ein sogenanntes Tax Compliance Management System. Hierbei werden Ziele und Maßnahmen festgelegt, die die Befolgung der Regeln durch die Mitarbeiter des Unternehmens sicherstellen sollen. Insbesondere soll eine Struktur geschaffen werden, die steuerrechtliche Risiken frühzeitig identifiziert und den Umgang mit den erkannten Risiken von vornherein festlegt.

Welche Vorteile bringt mir ein Tax Compliance Management System?

 

Die Einführung eines Tax Compliance Management Systems sorgt dafür, dass strafund steuerrechtlichen Risiken von Anfang an systematisch begegnet wird. Denn durch die Verletzung steuerrechtlicher Vorgaben drohen vielfältige Nachteile:

So kann es nicht nur zu Verspätungszuschlägen, Zwangsgeldern oder Verzögerungsgeldern kommen – bei einer zu wenig gezahlten Steuer drohen auch Steuernachzahlung mit einem Zinssatz von jährlich 6 % (das bedeutet nach 10 Jahren allein 60 % Zinsen!).

 

Doch die Vorteile eines Tax Compliance Management Systems erstrecken sich nicht nur auf finanzielle Aspekte:

Viel mehr hilft es auch, Straf- oder Bußgeldverfahren zu vermeiden. Denn Steuerverstöße können bei Vorsatz den Straftatbestand der Steuerhinterziehung erfüllen. Bei Leichtfertigkeit droht ein Bußgeldverfahren wegen leichtfertiger Steuerverkürzung. Beides kann von vornherein umgangen werden, indem die Steuerverstöße an sich vermieden werden. Doch selbst wenn es einmal zu einem Verstoß gekommen ist, hilft das TCMS:

Bemühen sich Unternehmen ernsthaft um die Befolgung steuerrechtlicher Regelungen, indem sie ein TCMS einführen, ist dies als Indiz für unvorsätzliches Handeln anzusehen. Auch der Vorwurf des leichtfertigen Handelns kann schon durch das Bestehen eines effektiven TCMS aus dem Weg geräumt werden. Damit ist die Implementierung eines Tax Compliance Systems mithilfe von Steuerrechtsexperten nicht nur aus finanziellen, sondern auch aus strafrechtlichen Gründen dringend anzuraten. Wie umfangreich das TCMS im Einzelfall sein sollte, ist vor allem von der Unternehmensgröße sowie der Komplexität des Betätigungsfelds abhängig.

Wie ist ein Tax Compliance Management System aufgebaut?

 

Ein erfolgreiches TCMS besteht nach Auffassung des Instituts der Wirtschaftsprüfer Deutschland e.V. (Praxishinweis 1/2016) aus sieben Elementen:

Compliance-Kultur

 

Compliance Kultur bedeutet, dass es sich bei der Befolgung der steuerrechtlichen Regelungen um gelebte Werte des Unternehmens handelt. Das heißt, dass vor allem das Management ein steuerrechtskonformes Verhalten vorleben muss und die Befolgung der steuerlichen Regeln als ernst gemeintes Ziel des Unternehmen kommuniziert.

Compliance-Ziele

 

Ein weiterer Bestandteil ist die Definierung von Compliance-Zielen. Zwar besteht das Ziel von Tax Compliance immer in der Vermeidung steuerrechtlicher Verstöße. Allerdings sollten die Ziele möglichst genau bestimmt werden, um sie den Mitarbeitern verständliche zu machen und den Erfolg der Maßnahmen messen zu können. Hierfür muss zunächst eine Analyse der Tätigkeit des Unternehmens durchgeführt werden, um die steuerrechtlichen Risiken zu identifizieren und zu gewichten. Wurden diese Risiken identifiziert, können die genauen Ziele der Tax Compliance festgelegt werden.

Compliance-Organisation

 

Um steuerrechtlichen Risiken strukturell zu begegnen, ist eine gute Organisation der Tax Compliance unerlässlich. Hierzu gehört der Aufbau eines Systems, das Verstöße von Anfang an verhindert, etwaige Verfehlungen frühzeitig erkennt und auf bereits eingetretene Verstöße adäquat reagiert. Besonders wichtig ist dabei, Verantwortlichkeiten und Aufgabenbereiche im Vorhinein konkret zuzuteilen.

Compliance-Risiken

 

Ein weiter Baustein des TCMS ist die Analyse der Compliance-Risiken. Diese ist schon – wie bereits beschrieben – für die Bestimmung der Zielsetzung notwendig. Zunächst sind etwaige Risiken zu identifizieren. Danach sind diese zu bewerten und zu gewichten. Darüber hinaus muss eine Überwachung und letztlich eine Kommunikation der Ergebnisse der Risikoanalyse mit der Unternehmensleitung erfolgen.

Compliance-Programm

 

Das Compliance-Programm ist der Hauptbestandteil eines TCMS. Es legt die konkreten Maßnahmen und Verhaltensweisen fest, um den im Rahmen der Risikoanalyse festgestellten Gefahren zu begegnen. Hierzu gehören unter anderem präventive Maßnahmen wie die systematische Erstellung von Handlungsanweisungen und Checklisten oder auch die Schulung von Mitarbeitern. Auch die ordnungsgemäße Dokumentation relevanter Vorgänge oder regelmäßige Kontrollen sind Bestandteile des Compliance-Programms.

Compliance-Kommunikation

 

Um eine Umsetzung der festgelegten Ziele und Maßnahmen zu erreichen ist eine erfolgreiche Compliance-Kommunikation erforderlich. Hierfür ist es wichtig konkret festzulegen, was, wie und mit wem kommuniziert werden muss.

Compliance-Überwachung und Verbesserung

 

Das Ziel, steuerrechtliche Verstöße strukturell zu vermeiden, verlangt außerdem eine ständige Analyse und Anpassung des eingeführten Tax Compliance Management Systems. So können bestehende Schwachstellen ausfindig gemacht und auf neuere Entwicklungen reagiert werden.

Tax Compliance im Überblick

 

Die Führung eines Unternehmens bringt vielfältige steuerliche Risiken mit sich, welche nicht nur finanzielle Nachteile bedeuten können, sondern oftmals auch strafrechtlich relevant sind. Um diesen Gefahren strukturell zu begegnen, sollte ein Tax Compliance Management System eingeführt werden. Dieses beinhaltet vor allem die Identifizierung und Gewichtung von Risiken sowie Handlungsanweisungen und Maßnahmen im Umgang mit diesen Risiken. Dadurch sollen Gefahren von Anfang an umgangen werden und im Ernstfall ein optimaler und geordneter Umgang mit Verstößen festgelegt werden

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